Rechtsprechung
BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79 |
Volltextveröffentlichung
- Wolters Kluwer
Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer - Anforderungen an eine Gewissensentscheidung
Verfahrensgang
- VG Freiburg, 20.12.1978 - VS. II 223/78
- BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
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- BVerfG, 13.04.1978 - 2 BvF 1/77
Wehrpflichtnovelle
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Am 3. November 1978 hat die Beklagte beantragt, das Klagverfahren im Hinblick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 13. April 1978 (BVerfGE 48, 127) fortzusetzen.Mit der durch das Bundesverfassungsgericht (Urteil vom 13. April 1978 [BVerfGE 48, 127]) ausgesprochenen und für das Verwaltungsgericht verbindlichen Nichtigerklärung des Wehrpflichtänderungsgesetzes sei der Einstellungsbeschluß inhaltlich rückwirkend gegenstandslos geworden mit der Folge, daß das Verfahren fortzusetzen sei.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 13. April 1978 (a.a.O.) habe daran im Hinblick auf § 79 Abs. 2 Satz 1 BVerfGG nichts geändert.
Nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats sind die Klageverfahren auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer, die aufgrund des vom Bundesverfassungsgericht (BVerfGE 48, 127) für nichtig erklärten Wehrpflichtänderungsgesetzes vom 13. Juli 1977 (BGBl. I S. 1229) von den Verwaltungsgerichten eingestellt worden sind, auf Antrag einer Partei fortzusetzen und materiellrechtlich d.h. nach den Vorschriften des Wehrpflichtgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Dezember 1972 (BGBl. I S. 2277), zu entscheiden.
- BVerwG, 09.03.1979 - 6 C 88.78
Begriff der "nicht mehr anfechtbaren Entscheidung" im Sinne des …
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
§ 79 Abs. 2 Satz 1 BVerfGG ist weder unmittelbar noch entsprechend anzuwenden (vgl. BVerwGE 57, 311; 57, 321) [BVerwG 09.03.1979 - 6 C 88/78]. - BVerwG, 25.07.1973 - VI C 43.73
Voraussetzungen der Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer - Heilbarkeit der …
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Die Verwaltungsgerichte haben daher - und das gilt gleichermaßen für die tatsächlichen Voraussetzungen wie für die rechtlichen Folgen - in voller eigener Verantwortung zu entscheiden, ob die den Wehrpflichtigen bei seiner Entscheidung gegen den Kriegsdienst mit der Waffe leitenden Erwägungen sich seit der Ablehnung im Prüfungsverfahren bis zum Zeitpunkt der mündlichen Verhandlung zu einer Gewissensentscheidung im Sinne des Art. 4 Abs. 3 GG, § 25 WPflG entwickelt oder verdichtet haben (vgl. Urteil vom 30. November 1973 - BVerwG 6 C 178.73 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 63]; ferner auch BVerwGE 44, 17 [22, 23]).
- BVerwG, 14.03.1979 - 6 B 19.79
Berücksichtigung der gesamten Persönlichkeit des Antragstellers und seine …
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Es ist auch in Übereinstimmung mit der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats zu Recht davon ausgegangen, daß die Prüfungsgremien und die Verwaltungsgerichte im Hinblick auf die von der Natur der Sache her gegebenen Schwierigkeiten, im seelischen Bereich liegende Vorgänge festzustellen, das Vorbringen des Wehrpflichtigen "wohlwollend" zu prüfen und sich "mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit" in bezug auf die behauptete Gewissensentscheidung zu begnügen haben (vgl. u.a. Beschlüsse vom 14. März 1979 - BVerwG 6 B 19.79 -, vom 6. August 1979 - BVerwG 6 B 2.79 - und vom 18. Oktober 1979 - BVerwG 6 C 9.79 - mit Nachweisen). - BVerwG, 17.07.1974 - VI C 71.73
Die letzte mündliche Verhandlung als maßgebender Zeitpunkt für die Beurteilung …
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Maßgebender Zeitpunkt für die Entscheidung, ob der Antragsteller eine Gewissensentscheidung im Sinne des Art. 4 Abs. 3 GG, § 25 WPflG getroffen hat, ist die mündliche Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht (ständige Rechtsprechung, vgl. Urteile vom 17. Juli 1974 - BVerwG 6 C 71.73 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 75], vom 5. September 1975 - BVerwG 6 C 112.74 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 91] und vom 5. November 1975 - BVerwG 6 C 52.74 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 95]). - BVerwG, 30.11.1973 - VI C 178.73
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Die Verwaltungsgerichte haben daher - und das gilt gleichermaßen für die tatsächlichen Voraussetzungen wie für die rechtlichen Folgen - in voller eigener Verantwortung zu entscheiden, ob die den Wehrpflichtigen bei seiner Entscheidung gegen den Kriegsdienst mit der Waffe leitenden Erwägungen sich seit der Ablehnung im Prüfungsverfahren bis zum Zeitpunkt der mündlichen Verhandlung zu einer Gewissensentscheidung im Sinne des Art. 4 Abs. 3 GG, § 25 WPflG entwickelt oder verdichtet haben (vgl. Urteil vom 30. November 1973 - BVerwG 6 C 178.73 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 63]; ferner auch BVerwGE 44, 17 [22, 23]). - BVerwG, 05.09.1975 - VI C 112.74
Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Maßgebender Zeitpunkt für die Entscheidung, ob der Antragsteller eine Gewissensentscheidung im Sinne des Art. 4 Abs. 3 GG, § 25 WPflG getroffen hat, ist die mündliche Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht (ständige Rechtsprechung, vgl. Urteile vom 17. Juli 1974 - BVerwG 6 C 71.73 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 75], vom 5. September 1975 - BVerwG 6 C 112.74 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 91] und vom 5. November 1975 - BVerwG 6 C 52.74 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 95]). - BVerwG, 18.10.1979 - 6 C 9.79
Anspruch auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer - Rüge der Verletzung von …
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Es ist auch in Übereinstimmung mit der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats zu Recht davon ausgegangen, daß die Prüfungsgremien und die Verwaltungsgerichte im Hinblick auf die von der Natur der Sache her gegebenen Schwierigkeiten, im seelischen Bereich liegende Vorgänge festzustellen, das Vorbringen des Wehrpflichtigen "wohlwollend" zu prüfen und sich "mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit" in bezug auf die behauptete Gewissensentscheidung zu begnügen haben (vgl. u.a. Beschlüsse vom 14. März 1979 - BVerwG 6 B 19.79 -, vom 6. August 1979 - BVerwG 6 B 2.79 - und vom 18. Oktober 1979 - BVerwG 6 C 9.79 - mit Nachweisen). - BVerwG, 06.08.1979 - 6 B 2.79
Rechtsgrundsätze des Bundesverwaltungsgerichts über die Beweisanforderungen in …
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Es ist auch in Übereinstimmung mit der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats zu Recht davon ausgegangen, daß die Prüfungsgremien und die Verwaltungsgerichte im Hinblick auf die von der Natur der Sache her gegebenen Schwierigkeiten, im seelischen Bereich liegende Vorgänge festzustellen, das Vorbringen des Wehrpflichtigen "wohlwollend" zu prüfen und sich "mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit" in bezug auf die behauptete Gewissensentscheidung zu begnügen haben (vgl. u.a. Beschlüsse vom 14. März 1979 - BVerwG 6 B 19.79 -, vom 6. August 1979 - BVerwG 6 B 2.79 - und vom 18. Oktober 1979 - BVerwG 6 C 9.79 - mit Nachweisen). - BVerwG, 05.11.1975 - VI C 52.74
Auszug aus BVerwG, 18.06.1980 - 6 C 44.79
Maßgebender Zeitpunkt für die Entscheidung, ob der Antragsteller eine Gewissensentscheidung im Sinne des Art. 4 Abs. 3 GG, § 25 WPflG getroffen hat, ist die mündliche Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht (ständige Rechtsprechung, vgl. Urteile vom 17. Juli 1974 - BVerwG 6 C 71.73 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 75], vom 5. September 1975 - BVerwG 6 C 112.74 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 91] und vom 5. November 1975 - BVerwG 6 C 52.74 - [Buchholz 448.0 § 25 WPflG Nr. 95]). - BVerwG, 09.03.1979 - 6 C 98.78